Bericht MittelalterEvent 2017
- rici14712
- Offline Autor
- Vorstand
- Beiträge: 700
- Thanks: 27
Sturm auf die Tannenburg im Jahre 1465
Auch in diesem Jahr sollte das Heerlager auf der Tannenburg zusammenkommen. Die Vorhut schlug bereits ein paar Tage vorher ihre Zelte unterhalb der Burg auf. Sie übernahmen die Planung der Vergabe der Lagerplätze, sprach sich mit der Burgbesatzung ab, wann welches Mahl gereicht wurde und sorgte dafür, dass die Wege ausreichend geschottert waren, damit kein Rad brechen solle.
Der Tross schlug gegen Mittag des 15. Juni Wagen für Wagen am Fuße der Tannenburg auf, manch ein Recke reiste mit dem (Dampf)-Ross an.
Im Dorf waren einige Häuser für die Belagerer angemietet worden. Ein besonders gemütliches Anwesen wurde zum „Temporären Regierungssitz Augsburg“ bestimmt. Gegen Abend wurde die Burg besetzt, doch eine Wolkenfront zog auf und wir wurden in die sicheren Räume der Burg geladen, während im Zeltlager kein Mann und keine Maus mehr trocken blieb.
16.Juni 1465 – 2. Tag Die erste Nacht war für einige sehr lange geworden. Manch eine fand nur sehr früh in den Regierungssitz oder das Nachtlager zurück. Doch heute war eine Hinrichtung angesetzt worden. Das Urteil war über L. gesprochen worden, er solle in die Hände des Baders/Henkers verbracht und dort eine reinigende Behandlung erfahren dürfen. Zuvor bewirtete uns die Burgbesatzung mit frischem Brot, Wurst, Käse und reichlich heißem, schwarzen Morgenbier. Die Augsburger Armee hielt ihre erste Geländeübung ab. Es wurde schon kühler als der Deliquent zur Hinrichtungsstätte geführt wurde. Als die Sonne hinter den Wäldern der Tannenburg unterging, stieg der Verurteilte rein und unschuldig aus des Henkers Wasserguillotine. Die Nacht wurde viel getrunken, gelacht, gesungen und beraten. Ein unschuldiges, lieblich-dezentes Lächeln sollte einer Dame zum Verhängnis werden.
17. Juni 1465 – 3. Tag
Nach einem kräftigen Morgenmahl war der 2. Geländemarsch der Augsburger Armee angesagt. Vorbei an einer Grube, die die Schätze der Burg aufnehmen sollte, aber noch geleert war, marschierten wir an zusammengestürzten Bergwerken und alten Gruben vorbei. Im Burghof und im Heerlager waren die Handwerker am Werk.
Papier wurde geschöpft und trocknete im Wind. Der Bader heizte den Zuber an und einige Recken und Reckinnen wärmten sich im Wasser.
Die Dame mit dem dezenten Lächeln wurde in einem weißen Leibchen zur Hinrichtung geführt.
(Hab nichts sehen können, hatte Schenkendienst)
Am Abend hieß es Abschied nehmen und die Reste von Bier, Met und Wasser leeren. Nacht einem gemeinsamen Frühstück reisten die Ritter, Bauern, Handwerker, Räte und Räuber wieder in ihre Heimatdörfer zurück.
Kenna, 6.11.1465
Last Edit:05 Aug. 2024 13:10
von rici14712
Letzte Änderung: 05 Aug. 2024 13:10 von Markus. Begründung: Linkkorrektur
Folgende Benutzer bedankten sich: Muecke78
Bitte Anmelden oder Registrieren um der Konversation beizutreten.
Ladezeit der Seite: 0.451 Sekunden